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Was passiert in Bad Sobernheim und bei der Werbegemeinschaft. Alles auf einen Blick!

5 Stimmen zum Weltfrauentag

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Erneut naht ein Feiertag und wieder stellt sich die Frage: Sollen es wieder Blumen, Pralinen oder gar Diamanten sein? Doch anstatt auf die allgegenwärtigen Klischees zurückzugreifen, möchten wir in diesem Jahr einen anderen Ansatz wählen. Wir möchten das Thema ein wenig vertiefen und einen Einblick in die Gedanken und Meinungen von Frauen aus unserem Umfeld gewinnen. Denn wer könnte uns besser sagen, was der Weltfrauentag für sie bedeutet und welche Aspekte im Umgang mit Frauen in unserer Gesellschaft noch verbessert werden müssen? 

Was ist der Weltfrauentag eigentlich und seit wann wird er begangen?

Seit fast 112 Jahren wird der Weltfrauentag bereits begangen. Seine Wurzeln gehen zurück auf den 19. März 1911, als er erstmals begangen wurde. Doch schon bald wurde beschlossen, ihn auf den 8. März zu verlegen, wie er bis heute gefeiert wird.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Weltfrauentag, dem Valentinstag und dem Muttertag?

Oftmals werden die verschiedenen Tage, wie der Weltfrauentag, der Valentinstag und der Muttertag, miteinander verwechselt und auf eine gemeinsame Ebene gestellt. Blumen, Pralinen und Schmuck werden gerne als passende Geschenke betrachtet. Doch in Wirklichkeit unterscheiden sich diese Feiertage grundlegend voneinander. Während der Weltfrauentag die Arbeit von Frauen würdigt und auf bestehende Ungleichheiten in der Gesellschaft aufmerksam macht, wird der Valentinstag von Paaren genutzt, um ihre Liebe zu feiern. Der Muttertag hingegen ist der Tag, an dem unsere Mütter im Mittelpunkt stehen. Ein Aspekt, der die drei Tage jedoch vereint, ist die Bedeutung von starken und inspirierenden Frauen in unserem Leben.

Wie kam es zu diesem Artikel?

Um ehrlich zu sein, kam uns in der Redaktion erst am 07.03. die Idee, einen Beitrag zum Weltfrauentag zu verfassen. Alles begann mit der Frage, was Sigrid Langer, Inhaberin einer Blumenhandlung, am Weltfrauentag geplant hat und wie sie zu diesem Feiertag steht. Aus ihrer Antwort entwickelte sich die Idee, einige arbeitende Frauen zu befragen und ihre Meinungen zum Weltfrauentag, speziellen Feiertagen, Gleichberechtigung und dem Equal Pay Day in wenigen Sätzen festzuhalten. Die Kürze des Beitrags ist dabei der geringen Vorbereitungszeit geschuldet - Asche über unser Haupt.

Als wir überlegten, wen wir kurzfristig um eine Stellungnahme bitten könnten, mussten wir nicht lange überlegen. Unter unseren Mitgliedern gibt es zahlreiche aktive und erfolgreiche Frauen. Auch darüber hinaus haben wir viele positive Beispiele gefunden. Wir haben acht großartige Frauen kontaktiert und innerhalb von nicht einmal 18 Stunden bereits vier Antworten erhalten.

Sigrid Langer / Inhaberin vom Blumenhaus am Markt (Bad Sobernheim)

Sigrid möchte als weibliche Führungskraft Vorbild und Motivation sein. Gerade junge Mädchen und Frauen möchte sie auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft Mut machen. Für den Schritt Verantwortung zu übernehmen ist es nie zu spät. Sie selbst ist diesen Schritt auch erst mit 50 gegangen!

Dorothee Rupp / Leitung Marketing und Kommunikation bei Beinbrech GmbH & Co. KG (Bad Kreuznach)

Dorothee sagt deutlich: „Ich wünsche mir für Frauen keine Förderung!". Diese bringt es ihrer Meinung nach nicht auf den Punkt. „Ich wünsche mir Fairness in vielen Facetten und weltweit! Gleiches Geld für gleiche Arbeit wäre wichtig und mal ein Anfang."

Sie fordert allerdings von anderen Frauen selbst stärker in den Forderungen zu werden und einige (seit hunderten von Jahren geprägte) Denkmuster über Bord zu werfen. Ebenfalls berücksichtigt werden sollte ihrer Meinung nach, dass Gleichberechtigung für beide Seiten gilt.

„Solche „Aktionstage" sind gut, um gewisse Themen nochmal intensiv und jährlich in der Öffentlichkeit zu platzieren, aber Veränderung geht anders!" Sie wünscht sich 365 Tage im Jahr wirksame Gleichberechtigung und nicht an einem Weltfrauentag dann mal eine Rose als vermeintlich wertschätzendes Objekt geschenkt zu bekommen.

Michelle Köhler, Carmen Bonnke / Trauerbegleiterinnen bei Bestattungsinstitut Köhler (Bad Sobernheim)

Michelle und Carmen arbeiten in einer Männerdomäne. „Weil ich mit meiner Sensibilität und Empathie eine komplett andere Vorgehensweise habe, wie viele meiner männlichen Kollegen." Mit ihrer Kollegin sind sie die einzigen Bestatterinnen/Trauerbegleiterinnen im kompletten Nahe-Glan Raum.

Alexandra Strobl-Hagen / Geschäftsführerin von drei Apotheken u.a. der Kurapotheke (Bad Sobernheim)

Alexandra bedeutet der Weltfrauentag in etwa so viel wie Muttertag oder eine Frauenquote in Führungspositionen. Gleichberechtigung und Respekt sollten zwischen Menschen egal welchen Geschlechts sichtbar gelebt werden, ohne mit danach benannten Tagen scheinheilig darauf zu verweisen zu müssen. Dazu gehört ihrer Meinung nach der Akzeptanz von Teilzeitmüttern genauso wie von Vätern in Elternzeit.

Besonders hervorheben möchte sie: „Für das, was wir heute können und leisten, haben viele Menschen hart gekämpft. Im Iran werden aktuell Mädchen und Frauen ermordet, weil sie gleichberechtigt sein wollen. Ich bin am Weltfrauentag in Gedanken dort." 

Fazit

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Sigrid, Dorothee, Michelle und Alexandra bedanken, die sich spontan die Zeit genommen haben, um uns ihre Meinung mitzuteilen.

Die Statements machen deutlich, dass Mädchen und Frauen in ihrer Entwicklung grundsätzlich und unabhängig vom Weltfrauentag unterstützt werden sollten - genauso wie Jungen und Männer. Dennoch haben spezielle Tage wie der Valentinstag, der Weltfrauentag und der Muttertag ihre Bedeutung. Schließlich sollten sie uns daran erinnern, dass es viele besondere Menschen in unserem Leben gibt, deren Leistungen wir würdigen und deren Gleichbehandlung wir fördern sollten. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen, um diese Menschen zu feiern und unsere Solidarität zu bekunden - nicht nur an Feiertagen, sondern das ganze Jahr über. Denn nur so können wir uns endlich frei machen von Ungleichbehandlung und Diskriminierung. Auch sollten wir uns vergegenwärtigen, dass viele Frauen auf der ganzen Welt noch heute für ihre Unabhängigkeit, Rechte und Gleichbehandlung kämpfen. Aktuellste Beispiele u.a. in Afghanistan, dem Iran und an vielen weiteren Orte. Gleichberechtigung muss wie Demokratie jeden Tag verteidigt werden.

Es sollte nicht vergessen werden, dass trotz all der Bemühungen der vergangenen Jahre Frauen in Deutschland unverändert ca. 18% weniger verdienen als Männer, die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen bei rund 60% liegt und häufiger in Altersarmut mündet als bei Männern. Weiterhin erlebt mindestens jede dritte Frau in Deutschland durchschnittlich einmal in ihrem Leben Opfer von sexualisierter und/oder physischer Gewalt zu sein. In vielen Ländern der Erde findet noch heute weibliche Genitalverstümmelung statt, dürfen Mädchen und Frauen nicht zur Schule gehen oder studieren und ist es Frauen nicht möglich, selbstbestimmt über ihren eigenen Körper und ihr eigenes Leben zu bestimmen.

Aus Sicht einer Werbegemeinschaft ist es nur zuträglich, wenn Frauen gleichberechtigt und selbstbestimmt leben und sich privat wie beruflich frei entfalten können. Wir freuen uns über jede Frau ob nun ehrenamtlich im Vorstand oder als Geschäftsführerin, Inhaberin, leitende Angestellte oder eben Angestellte und Arbeiterin in den Mitgliedsbetrieben.

P.S.: Weltmännertag ist am 9. November und Vatertag ist dieses Jahr am 18. Mai.